Ninh Bình mit Zwischenstopp in Hanoi

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Zeitraum : 6.-9. Dez. 2025

Lesedauer : 19 Minuten

Am späten Abend kamen wir mit dem Bus in Tam Coc an. Tam Coc ist ein Stadtteil von Nình Binh. Unser Hotel lag etwas außerhalb, deshalb hat uns der Busfahrer noch ein Stück mitgenommen, nachdem alle anderen raus waren. Er lies uns an der Straße raus, von wo aus wir durch ein paar enge Gassen laufen mussten, um zum Hotel zu gelangen. In der Dunkelheit war das fast schon ein bisschen gruselig. Als wir am Hotel ankamen, saß der Besitzer noch draußen und zeigte uns direkt unser Zimmer. Der Geruch des Zimmers erinnerte an eine alte Gartenlaube. Leider eines der schlechteren Zimmer, die wir bisher hatten. Aber für die 2 Nächte die wir gebucht hatten, war es schon okay.

Am nächsten Morgen gab es dann in der Unterkunft Frühstück. Man konnte zwischen Pancakes mit Banane und Toast mit Ei entscheiden. Nach dem Frühstück mieteten wir uns einen Roller für 3,79€ pro Tag, um zum Tràng An zu fahren. Ein Nationalpark den man mit einer Bootstour über den Sao-Khe Fluss erkunden kann. In kleinen Booten wird man von den Bootsführern mithilfe von Bambusrudern durch den Fluss gefahren. Der Sao-Khe führt durch mehre Höhlen und vorbei an Tempelanlagen, an denen man halt macht. Am Eingang vom Nationalpark muss man sich erstmal Tickets für die Bootsfahrt holen. Am Ticketschalter kamen uns plötzlich die beiden Italienerinnen von der gestrigen Busfahrt und der Bootstour in Cát Bà entgegen. Sie freuten sich uns zu sehen und erklärten uns dass man immer zu viert auf einem Boot ist und sich zwischen verschiedenen Routen durch den Fluss entscheiden muss. Wir beschlossen natürlich direkt mit den beiden zusammen zu fahren und holten uns erst mal unsere Tickets. Für zwei Personen haben wir 18,71€ gezahlt. Anschließend schauten wir uns mit den beiden zusammen den Flyer an, um uns für eine der 4 Routen zu entscheiden. Jede Route führt durch unterschiedliche Höhlen und an unterschiedlichen Tempeln vorbei. Unsere Wahl viel auf eine Route mit 3 Höhlen und 3 Tempeln. Die Route war mit einer Zeit von 3 Stunden angegeben. Vom Ticketschalter aus mussten wir auf die andere Straßenseite laufen, dort warteten die Leute mit den Booten. Eine ältere Frau kam auf uns zu, sie wollte das wir ihr unsere Route zeigen und zu ihr ins Boot steigen. Emi und ich saßen vorne, die beiden Italienerinnen hinter uns und ganz hinten die Frau mit 2 Bambusrudern. Schon nach wenigen Metern zeigte die Frau auf die zwei Paddel, die noch im Boot lagen und wollte das wir mithelfen, um schneller voranzukommen. Der Fluss schlingelte sich durch eine wunderschöne grüne Landschaft mit hohen bewachsenen Kalksteinfelsen. Schon nach kurzer Zeit fuhren wir durch die erste Höhle. Stellenweise war die Höhle so flach, dass man den Kopf einziehen musste. Als wir aus der Höhle raus waren, ging es zur ersten Tempelanlage. Dort bekamen wir 15 Minuten Zeit, um uns umzusehen. Die Tempel waren schon ganz schön, aber wir hatten das Gefühl, dass die Tempel in Vietnam alle sehr ähnlich aussehen. Ganz anders als in Thailand, wo kein Tempel dem nächsten gleicht und einer beeindruckender als der nächste ist. Auch in vietnamesischen Tempeln werden an den Schreinen Lebensmittel und Getränke als Opfergabe abgelegt. Allerdings werden diese nicht wie in Thailand weggeschmissen, wenn sie schlecht sind, sondern vorher von den Einheimischen gegessen. Nach der ersten Tempelanlage ging es mit dem Boot weiter durch den Fluss und durch die nächste Höhle. Die Höhlen waren teilweise mehrere hundert Meter lang und an manchen Stellen so eng, dass das Boot gerade so durch gepasst hat. Auf jeden Fall ein Erlebnis!

Am nächsten Tag haben wir uns vom neuen Homestay auch einen Roller für 3,74€ am Tag gemietet und sind zur Bai Dinh Pagoda gefahren. Eine riesige buddhistische Tempelanlage. Um alles zu erkunden, sollte man ein paar Stunden einplanen. Am Eingang muss man Eintritt zahlen (11,28€ für 2 Personen) und wird dann mit einem kleinen Elektroauto (wie ein Golf Cart), zum unteren Eingang der Anlage gefahren. Von dort aus kann man das ganze Gebiet von unten nach oben ablaufen. Ganz oben gibt es dann einen Punkt, wo man wieder abgeholt wird, um zurück zum Eingang zu fahren. Auf der Anlage gibt es viele Tempel, Buddha-Statuen und wunderschöne Grünanlagen. Dort konnte Emi das erste mal die neue Drohne fliegen. Als wir das obere Ende der Anlage erreicht hatten, suchten wir nach dem Abholpunkt, um zurückzukommen, weil das ganze nicht gut ausgeschildert war. Direkt vor uns lief ein Pärchen, das auch suchend aussah. Wir fragten, ob sie auch zu der Station mit den Elektroautos wollten und kamen so ins Gespräch. Die beiden waren in unserem Alter und kamen aus England. Sie waren schon seit 2 1/2 Jahren auf Weltreise und hatten zwischendurch ein Jahr als Lehrer in Korea gearbeitet. Auf der Suche nach der Station tauschten wir uns über unsere Erlebnisse in Vietnam aus. Die beiden hatten ihre Reise im Süden begonnen und waren jetzt auf dem Weg in den Norden – also genau in die entgegengesetzte Richtung von uns. Wir erzählten ein paar Geschichten und Tipps aus dem Norden, und sie gaben uns ihre Eindrücke vom Süden. Sie erzählten uns von ihrem Besuch auf der Insel Phu Quoc. Dort wurde eine Stadt erbaut, die Venedig insziniert. Da Phu Quoc auch auf unserem Plan stand, haben wir uns gleich ein paar Notizen gemacht. Ein wenig später fanden wir dann auch die Station mit den Elektroautos und fuhren zurück. Bevor wir uns verabschiedeten, tauschten wir noch unsere Instagram-Accounts aus, falls wir oder sie noch Fragen haben.

Am nächsten Morgen sind wir ein bisschen früher aufgestanden, weil wir so früh wie möglich beim Hang Mua, dem Aussichtspunkt von Nình Binh, sein wollten. Wir hatten schon von mehreren Leuten gehört, dass es dort ziemlich voll werden kann und man am besten vormittags hingehen sollte.
Nachdem wir beim ersten Versuch mit Google Maps vor einer Tür standen, auf der „private“ draufstand und der Weg nicht weiterging, sind wir gegen 9 Uhr endlich beim richtigen Eingang angekommen. Dort zahlten wir, für uns beide 7,48€ Eintritt. Wie es für einen Aussichtspunkt üblich ist, mussten wir einen Berg mit vielen Treppen hoch. Oben hatte man trotz des grauen Wetters eine wunderschöne Aussicht über die bergige Landschaft und die Felder im Tam Coc-Tal. Auf dem Aussichtspunkt selbst steht eine riesige Drachenstatue, zu der man hinkommt, indem man ein paar Felsen hochklettert.

Zurück im Homestay, haben wir unseren Roller abgegeben und ausgecheckt. Da wir noch einige Stunden Zeit hatten, bis der Bus fuhr, sind wir in ein in Café gegangen und haben die Zeit genutzt, um bei einem Coconut-Coffee am Blog und den Instagram-Videos zu arbeiten. Ich hatte fast schon ein schlechtes Gewissen, weil wir über 4 Stunden in dem Café saßen und insgesamt nur 3 Getränke hatten. Aber als ich bezahlen wollte, bedankte sich die Familie und gab uns sogar noch 2 Flaschen Wasser als Dankeschön und fragte, wo es für uns als nächstes hingeht. Wir erzählten ihnen das es für uns mit dem Nachtbus nach Da Nang geht. Die Fahrt sollte ungefähr 12 1/2 Stunden dauern.

Am späten Abend kamen wir mit dem Bus in Tam Coc an. Tam Coc ist ein Stadtteil von Nình Binh. Unser Hotel lag etwas außerhalb, deshalb hat uns der Busfahrer noch ein Stück mitgenommen, nachdem alle anderen raus waren. Er lies uns an der Straße raus, von wo aus wir durch ein paar enge Gassen laufen mussten, um zum Hotel zu gelangen. In der Dunkelheit war das fast schon ein bisschen gruselig. Als wir am Hotel ankamen, saß der Besitzer noch draußen und zeigte uns direkt unser Zimmer. Der Geruch des Zimmers erinnerte an eine alte Gartenlaube. Leider eines der schlechteren Zimmer, die wir bisher hatten. Aber für die 2 Nächte die wir gebucht hatten, war es schon okay.

Am nächsten Morgen gab es dann in der Unterkunft Frühstück. Man konnte zwischen Pancakes mit Banane und Toast mit Ei entscheiden. Nach dem Frühstück mieteten wir uns einen Roller für 3,79€ pro Tag, um zum Tràng An zu fahren. Ein Nationalpark den man mit einer Bootstour über den Sao-Khe Fluss erkunden kann. In kleinen Booten wird man von den Bootsführern mithilfe von Bambusrudern durch den Fluss gefahren. Der Sao-Khe führt durch mehre Höhlen und vorbei an Tempelanlagen, an denen man halt macht. Am Eingang vom Nationalpark muss man sich erstmal Tickets für die Bootsfahrt holen. Am Ticketschalter kamen uns plötzlich die beiden Italienerinnen von der gestrigen Busfahrt und der Bootstour in Cát Bà entgegen. Sie freuten sich uns zu sehen und erklärten uns dass man immer zu viert auf einem Boot ist und sich zwischen verschiedenen Routen durch den Fluss entscheiden muss. Wir beschlossen natürlich direkt mit den beiden zusammen zu fahren und holten uns erst mal unsere Tickets. Für zwei Personen haben wir 18,71€ gezahlt. Anschließend schauten wir uns mit den beiden zusammen den Flyer an, um uns für eine der 4 Routen zu entscheiden. Jede Route führt durch unterschiedliche Höhlen und an unterschiedlichen Tempeln vorbei. Unsere Wahl viel auf eine Route mit 3 Höhlen und 3 Tempeln. Die Route war mit einer Zeit von 3 Stunden angegeben. Vom Ticketschalter aus mussten wir auf die andere Straßenseite laufen, dort warteten die Leute mit den Booten. Eine ältere Frau kam auf uns zu, sie wollte das wir ihr unsere Route zeigen und zu ihr ins Boot steigen. Emi und ich saßen vorne, die beiden Italienerinnen hinter uns und ganz hinten die Frau mit 2 Bambusrudern. Schon nach wenigen Metern zeigte die Frau auf die zwei Paddel, die noch im Boot lagen und wollte das wir mithelfen, um schneller voranzukommen. Der Fluss schlingelte sich durch eine wunderschöne grüne Landschaft mit hohen bewachsenen Kalksteinfelsen. Schon nach kurzer Zeit fuhren wir durch die erste Höhle. Stellenweise war die Höhle so flach, dass man den Kopf einziehen musste. Als wir aus der Höhle raus waren, ging es zur ersten Tempelanlage. Dort bekamen wir 15 Minuten Zeit, um uns umzusehen. Die Tempel waren schon ganz schön, aber wir hatten das Gefühl, dass die Tempel in Vietnam alle sehr ähnlich aussehen. Ganz anders als in Thailand, wo kein Tempel dem nächsten gleicht und einer beeindruckender als der nächste ist. Auch in vietnamesischen Tempeln werden an den Schreinen Lebensmittel und Getränke als Opfergabe abgelegt. Allerdings werden diese nicht wie in Thailand weggeschmissen, wenn sie schlecht sind, sondern vorher von den Einheimischen gegessen. Nach der ersten Tempelanlage ging es mit dem Boot weiter durch den Fluss und durch die nächste Höhle. Die Höhlen waren teilweise mehrere hundert Meter lang und an manchen Stellen so eng, dass das Boot gerade so durch gepasst hat. Auf jeden Fall ein Erlebnis!

Nach der letzten Höhle führte der Fluss in ein kleines Tal, das komplett von Bergen umschlossen war. Kurz vor der letzten Tempelanlage sah man einen kleinen Tempel mitten im Wasser. Die Frau setzte uns am Ufer ab und erklärte uns, dass wir wieder 15 Minuten Zeit haben, um uns alles anzuschauen. Die beiden Italienerinnen gingen sich die Anlage anschauen. Emi packte direkt die Drohne aus, um die wunderschöne Kulisse von oben festzuhalten. Sie flog mit der Drohne um den Tempel im Wasser, ein Manöver bei dem man mit der Drohne rückwärts und seitlich fliegt. Auf einmal sah man es auf dem Bildschirm der Fernsteuerung rot aufleuchten und es kam die Meldung, dass die Rotoren blockiert sind. Auf der Kamera sah man nur noch Äste mit Blättern, den Fluss und auf der anderen Seite die Felsen die vor dem Ufer standen. Die Drohne war also in einen Baum geknallt. Emi versuchte sie mehrfach neu starten, aber ohne Erfolg. Auf einmal sah man auf der Kamera wie die Drohne ein Stück runterfiel, wir konnten nur noch ein paar Blätter und den Himmel auf dem Bild sehen. Wir waren beide total in Panik und versuchten anhand dem was wir auf der Kamera gesehen hatten, herauszufinden wo die Drohne abgestürzt war. Direkt vor uns, am Ufer und somit auch bei den Felsen die wir auf dem Bild sahen, standen mehrere Bäume. Also rannten wir sofort hin und suchten nach einem Baum, dessen Blätter genauso aussahen wie auf dem Bild. Der Baum war riesig, und von unten konnte man überhaupt nicht sehen, ob die Drohne irgendwo auf einem der Äste lag. Die unauffällige graue Farbe der Drohne macht es auch nicht einfach sie zu erkennen. Also rannten wir wie wild um den Baum herum. Einer der Sicherheitsleute bemerkte das und kam auf uns zu und fragte uns, wonach wir suchen. Leider sprach er kaum Englisch. Mit dem Google Übersetzer versuchten wir ihm zu erklären, was passiert war. Er rief einen der Bootsfahrer, der sofort seine Schuhe auszog und auf den Baum kletterte. In dem Moment hatte ich große Hoffnung. Ich dachte mir, wie cool es wäre wenn er sie jetzt findet und wir ihm als Dankeschön ein paar Dong geben würden. Er kletterte bis ganz hoch und schaute auf jeden Ast, aber die Drohne war nicht da. Der Sicherheitsmann meinte, das er sich darum kümmern kann, wenn wir ihm den genauen Standort geben können. Allerdings hatten wir ja nur das Bild der Kamera und wussten nicht wo sie lag. Die beiden Italienerinnen kamen auch dazu und wollten uns helfen, nachdem wir ihnen erzählt hatten, was passiert war. Wir haben uns nochmal alle Bäume angeschaut und ich bin an einem anderen Baum hoch geklettert, um zu schauen… leider ohne Erfolg. Wir dachten uns, das es doch irgendeinen Weg geben muss, über die Fernbedienung an die Koordinaten ranzukommen. Nach einer kurzen Google-Suche, hab ich dann tatsächlich einen Punkt in den Einstellungen gefunden, mit dem man den letzten Standort der Drohne checken konnte. Wir haben die Koordinaten bei Google Maps eingegeben und mussten feststellen, dass die Drohne irgendwo auf dem Berg auf der anderen Seite des Flusses liegt. Und als ob das nicht schon genug wäre, haben wir auch gesehen, dass der letzte Standort der Drohne auf 70 Metern Höhe war. Bei dem dichten Gestrüpp war es einfach unmöglich, da irgendwie hinzukommen. Ich suchte den Sicherheitsmann um ihm zu sagen wo die Drohne ist. Da kam die eine Italienerin auf mich zu und meinte, dass unser Boot gleich weiterfährt. Immer noch völlig aufgeregt, sagte ich ihr, dass wir nun den Standort kennen und wir diesen noch dem Sicherheitsmann mitteilen wollen. Sie guckte mich total entgeistert an und sagte: „english please“. In meiner Aufregung habe ich sie einfach komplett auf Deutsch vollgelabert. 😀 Sie half mir, den Sicherheitsmann zu suchen. Aber auch der sagte uns, dass es keine Möglichkeit gibt auf die andere Seite zu kommen, da diese im Naturschutzgebiet liegt. Auch den Angestellten ist es verboten, dorthin zu gehen. Bei einer Drohne hat man immer das Risiko, dass mal was schiefgeht. Bei einer Wanderung in Bayern, hatten wir auch schon mal eine Situation, bei der wir sie fast verloren hätten. Dort brach in den Bergen plötzlich der Empfang ab. Kurzer Fun Fact, auf unserer weiteren Reise, haben wir noch einige Leute kennengerlernt, die ihre Drohne irgendwo verloren haben :D. Besonders ärgerlich ist, dass mit der Drohne auch die ungesicherten Aufnahmen verloren sind. Mit der Enttsäuschung über den Verlust, ging es zurück aufs Boot und wir fuhren zurück zum Eingang. Wir haben uns noch bei den beiden Italienerinnen entschuldigt, dass sie wegen uns über eine Stunde dort festsaßen. Aber sie waren sehr verständnisvoll und meinten, das sie uns gut verstehen können. Leider wissen wir auch bis heute nicht, wie die beiden heißen. Ein typisches Backpacker Reise-Problem. Man unterhält sich stundenlang mit Leuten, die man kennenlernt, aber stellt sich meistens gar nicht richtig vor. Als wir uns von den beiden verabschiedet hatten, setzten wir uns erst mal auf eine Bank, um das ganze zu verarbeiten. Uns fiel auf wie unfassbar hilfsbereit alle waren und wie verrückt es eigentlich ist, dass der eine Vietnamese sogar den Baum für uns hoch geklettert ist.

Für uns war klar, dass wir eine neue Drohne brauchen, da solche Aufnahmen anders einfach nicht möglich sind. Deshalb recherchierten wir, wo man in Vietnam eine neue Drohne herbekommen kann. Es gab nur ein paar vereinzelte DJI Partner in den Großstädten. Die nächsten waren in Hanoi, zwei Stunden Fahrt entfernt. Dort gab es 3 Läden die in Frage kamen. Als wir wieder in der Unterkunft waren, haben wir die Läden angeschrieben und gefragt, ob sie die DJI Mini 4 Pro da haben. Einer der Läden antwortete auch direkt und bestätigte uns, dass sie diese auf Lager haben. Wir haben die Drohne reserviert und uns dann nach einer Busverbindung umgeschaut, mit der wir am nächsten Tag nach Hanoi fahren konnten. Da wir mit der aktuellen Unterkunft nicht zufrieden waren, haben wir sie auch nicht verlängert und uns für die nächsten Nächte eine neue gesucht. Zum Abendessen waren wir diesmal indisch Essen. Es gab Knoblauch Naan-Brot, Palak Paneer (Käse in Spinat Sauce mit Reis) und Blumenkohlbällchen in cremiger Sauce. Bei der Bestellung haben wir gleich dazu gesagt, dass es bitte nicht zu scharf sein soll. Seitdem ich in Thailand mal den Fehler gemacht habe, ein Curry in „Medium spicy“ zu bestellen, sagen wir das in Asien immer dazu :D. Das Essen war sehr lecker, auch wenn es tatsächlich etwas schärfer hätte sein können. Für alle Speisen haben wir umgerechnet 10,25€ gezahlt.

Also ging es am nächsten Morgen, nach dem Frühstück mit all unseren Sachen in die neue Unterkunft. Dort wurden wir super freundlich empfangen. Da wir noch nicht einchecken konnten, hat uns die Familie angeboten, unser Gepäck bei ihnen im Wohnraum abzustellen. Mit dem Bus wurden wir von der neuen Unterkunft abgeholt. In Hanoi hielt der Bus nur ein paar Minuten entfernt vom Laden an. Bis zum letzten Moment hatten wir beide noch unsere Zweifel, dass wirklich alles klappt und die Drohne dort auch tatsächlich auf Lager ist. Im Store angekommen verflogen diese Zweifel aber sofort. Es war ein offizieller DJI-Partnerladen, welche alle Arten von Drohnen, 360 Grad Kameras und Actioncams im Angebot hatte. Der Verkäufer zeigte uns die DJI Mini 4 Pro, welche wir im Paket mit dem RC2 Controller und Ersatz Akkus kaufen wollten. Nach einer Überprüfung der Seriennummer auf Echtheit richtete der Verkäufer diese mit uns noch ein und machte ein Firmwareupdate. Die Mini 4 Pro hat im Vergleich zu dem Modell das wir vorher hatten, den Vorteil, das sie eine 360 Grad-Hinderniserkennung hat. Das könnte Unfälle wie den, der uns passiert ist verhindern.

Mit der neuen Drohne im Gepäck haben wir nach einem Café gesucht, da wir noch Zeit hatten, bis der Bus kam. Wir waren in einem etwas wohlhabenderen Teil von Hanoi. Auch das Café sah echt hübsch aus und war sogar weihnachtlich dekoriert. Wir bestellten 2 Milchshakes, einen mit Schoko- und einen mit Blaubeereis. Zwar nicht die günstigsten Getränke mit 4,46€ für beide, aber verdammt lecker. Die Sahne oben drauf, schmeckte wie die Füllung von Dickmanns. Danach ging es mit dem Bus zurück nach Tam Coc. Dort konnten wir unser Zimmer für die nächsten zwei Nächte beziehen. Das Zimmer war deutlich schöner und die Familie vom Homestay war super nett, sodass wir uns direkt wohl gefühlt haben. Eine Nacht inklusive Frühstück hat 10,61€ gekostet.

Da es schon spät war und wir Hunger hatten, sind wir ein paar Minuten in die Stadt zu einem veganen Restaurant gelaufen. Emi hat sich Sommerrollen und braunen Reis mit Tofu in Ingwer Kokos Sauce bestellt, und ich habe mich für braunen Reis mit Tempeh in Ingwer Erdnuss Sauce und dazu noch Sushi entschieden. Vor allem die Ingewer Kokos Sauce war super lecker. Für das ganze Essen haben wir 11,65€ bezahlt. Als wir wieder an der Unterkunft ankamen, wurden wir von der Besitzerin mit 2 selbstgebackenen Bananenkuchen-Muffins empfangen. Sie erzählte uns, dass sie den 12. Geburtstag ihres kleinen Bruders feiern und lud uns ein, mit ihnen zu feiern. Neben uns waren noch 2 andere Gäste der Unterkunft bei der Feier. Mit den beiden und der Besitzerin haben wir uns lange unterhalten. Sie erzählte uns einiges über das Arbeitsleben in Vietnam. Sie selbst hat nach der Schule in Vietnam studiert und eine Zeit lang in Hanoi gearbeitet, bis ihre Familie sie gefragt hat, ob sie im Homestay mithelfen könnte. Sie meinte, während des Studiums war sie jeden Tag von früh bis spät in der Uni und musste abends noch bis tief in die Nacht lernen, und das von Montag bis Samstag. In ihrem Bürojob in Hanoi hatte sie dann 12 Urlaubstage im Jahr, die sie sich meistens nicht mal getraut hat zu nehmen. Das Gespräch war einer dieser Momente, in denen man realisiert hat, wie privilegiert wir eigentlich sind. Für uns sind 30 Tage Urlaub im Jahr völlig normal und auch mal eben für ein paar Wochen zu vereisen. Die meisten Vietnamesen dagegen arbeiten viel mehr, haben viel weniger Urlaub und können es sich höchstens leisten mal im eigenen Land zu verreisen. Und trotzdem hat man nie das Gefühl, dass sie in irgendeiner Form neidisch auf die Touristen sind – eher im Gegenteil. Nach den ganzen Gesprächen war es dann schon ziemlich spät, als wir ins Bett gingen.

Am nächsten Tag haben wir uns vom neuen Homestay auch einen Roller für 3,74€ am Tag gemietet und sind zur Bai Dinh Pagoda gefahren. Eine riesige buddhistische Tempelanlage. Um alles zu erkunden, sollte man ein paar Stunden einplanen. Am Eingang muss man Eintritt zahlen (11,28€ für 2 Personen) und wird dann mit einem kleinen Elektroauto (wie ein Golf Cart), zum unteren Eingang der Anlage gefahren. Von dort aus kann man das ganze Gebiet von unten nach oben ablaufen. Ganz oben gibt es dann einen Punkt, wo man wieder abgeholt wird, um zurück zum Eingang zu fahren. Auf der Anlage gibt es viele Tempel, Buddha-Statuen und wunderschöne Grünanlagen. Dort konnte Emi das erste mal die neue Drohne fliegen. Als wir das obere Ende der Anlage erreicht hatten, suchten wir nach dem Abholpunkt, um zurückzukommen, weil das ganze nicht gut ausgeschildert war. Direkt vor uns lief ein Pärchen, das auch suchend aussah. Wir fragten, ob sie auch zu der Station mit den Elektroautos wollten und kamen so ins Gespräch. Die beiden waren in unserem Alter und kamen aus England. Sie waren schon seit 2 1/2 Jahren auf Weltreise und hatten zwischendurch ein Jahr als Lehrer in Korea gearbeitet. Auf der Suche nach der Station tauschten wir uns über unsere Erlebnisse in Vietnam aus. Die beiden hatten ihre Reise im Süden begonnen und waren jetzt auf dem Weg in den Norden – also genau in die entgegengesetzte Richtung von uns. Wir erzählten ein paar Geschichten und Tipps aus dem Norden, und sie gaben uns ihre Eindrücke vom Süden. Sie erzählten uns von ihrem Besuch auf der Insel Phu Quoc. Dort wurde eine Stadt erbaut, die Venedig insziniert. Da Phu Quoc auch auf unserem Plan stand, haben wir uns gleich ein paar Notizen gemacht. Ein wenig später fanden wir dann auch die Station mit den Elektroautos und fuhren zurück. Bevor wir uns verabschiedeten, tauschten wir noch unsere Instagram-Accounts aus, falls wir oder sie noch Fragen haben.

Anschließend wieder auf dem Roller, lag eine knapp 45-minütige Fahrt zum nächsten Tempel der Bich Dong Pagoda vor uns. Da der Roller fast leer war, hielten wir auf halber Strecke an einer Tankstelle. In Vietnam arbeiten an Tankstellen immer Leute, die einem das Tanken abnehmen. Man sagt ihnen einfach, für wie viel man tanken will und sie erledigen den Rest. Bisher hatte das auch immer super geklappt. Also tippten wir 15.000 VND in den Taschenrechner und zeigten es dem Tankwart. Er nickte und fing an, den Roller zu tanken. Plötzlich sagte er völlig emotionslos „Sorry“ und zeigte auf die Tanksäule, auf der 40.000 VND stand. Normalerweise war es an den Tankstellen immer so, dass die Mitarbeiter an den Säulen vor dem Tanken den Betrag einstellen konnten, den man tanken wollte. Deshalb fühlten wir uns hier richtig verarscht und fingen an, mit ihm zu diskutierten. Da er kein Englisch verstand oder so tat, als ob er uns nicht verstand, war das ganze leider zwecklos. Also bezahlten wir widerwillig. Wir wollten extra nicht so viel in den Tank lassen, da wir den Roller am nächsten Morgen wieder abgaben und ihn auch mit der selben Tankanzeige wieder übergeben wollten. Dementsprechend hatten wir natürlich nichts von unserem bezahlten Sprit. Wir haben danach noch überlegt, was er davon haben könnte, weil er ja nur Angestellter an der Tankstelle war und dachten erst, dass die Tanksäule vielleicht nicht genullt war und er sich das restliche Geld selbst eingesteckt hat. Aber die Tankanzeige des Rollers stand nach dem Tanken bei 3/4 voll, also konnten wir das ausschließen. Trotzdem war es eine der sehr wenigen unschönen Erfahrungen im Umgang mit den Einheimischen, weil es einfach so aussah, als würde er uns absichtlich übers Ohr hauen. Denn 40.000 VND ist weit entfernt von 15.000. Das war definitiv kein Versehen und seine Reaktion sah auch nicht nach einem Missverständnis aus. Mit unserem reichlich vollgetanktem Roller ging es zur nächsten Tempelanlage. Der Eingang zur Bich Dong Pagoda führt über einen Weg, der zwischen einem See mit Seerosen verläuft. Ein richtig schönes Motiv, das man vielleicht schon mal auf Bildern gesehen hat. Hinter dem Eingang geht es einen Berghang hoch, wo der eigentliche Tempel ist. Es gibt auch eine kleine natürliche Höhle mit Schreinen.

Vor dem Abendessen sind wir noch in ein paar Reisebüros rein, um den nächsten Bus zu buchen. Eigentlich wollten wir nach Phong Nha, aber das Wetter dort sah nicht so gut aus, weswegen wir uns etwas unsicher waren. Trotzdem haben wir erst mal versucht, noch einen Bus für den nächsten Tag zu bekommen. Das erste Büro, in dem wir waren, hatte nur noch freie Plätze in einem Bus, der früh fährt. Da wir aber am nächsten Morgen noch zu einem Aussichtspunkt wollten, war das keine Option für uns. Auch in den anderen Reisebüros in denen wir waren, gab es keinen Bus mehr, der Nachmittags fuhr. Weil wir wegen dem Wetter eh schon unsicher waren, haben wir entschieden, Phong Nha auszulassen und direkt weiter nach Da Nang zu fahren. Das Wetter sah dort zwar auch nicht viel besser aus, aber zumindest ging es schon mal weiter nach Süden, wo das Wetter deutlich besser werden sollte. Nach Da Nang gab es auch noch freie Plätze für einen Bus am Abend. Weil es bei dem Indischen Restaurant 2 Tage zuvor so lecker war, sind wir nochmal hingegangen und haben genau das gleiche bestellt. Da es beim letzten mal gar nicht scharf war, habe ich diesmal „a bit spicy“ gesagt. Was sich als großer Fehler herausstellen sollte. Es war so scharf, dass es fast nicht mehr genießbar war und wir echt zu kämpfen hatten. Also ab jetzt doch lieber immer „not spicy“ sagen! Zum Nachtisch wollten wir uns wieder eine Wassermelone holen. Schon ein paar Tage vorher hatten wir gemerkt, dass die Obststände hier ziemlich teuer sind. Tam Coc ist sehr touristisch, das sieht man auch an den Preisen. Aber ein Stück weg von der Touristenmeile hatten wir einen Obststand von einer älteren Frau gefunden, bei der wir einen fairen Preis aushandeln konnten. Also sind wir wieder an den selben Stand gegangen. Allerdings war diesmal nicht die ältere Dame da, sondern ihr Sohn, der uns aber einen viel zu teuren Preis nannte. Als wir ihm erklärten, dass wir bei seiner Mutter die Melone zu einem besseren Preis bekommen haben, rief er seinen Vater. Der schüttelte aber auch nur den Kopf. Kurz bevor wir schon gehen wollten, griff der Vater dann doch nach einer Melone und bot uns diese für 40.000 VND an – genau der Preis, den wir auch bei seiner Frau bezahlt hatten. Teilweise gibt es sogar in der selben Straße Stände, die den doppelten Preis verlangen. Die Wassermelonen hier sind immer so süß, ganz anders als in Deutschland, wo man Glück haben muss, eine gute zu erwischen!

Am nächsten Morgen sind wir ein bisschen früher aufgestanden, weil wir so früh wie möglich beim Hang Mua, dem Aussichtspunkt von Nình Binh, sein wollten. Wir hatten schon von mehreren Leuten gehört, dass es dort ziemlich voll werden kann und man am besten vormittags hingehen sollte. Nachdem wir beim ersten Versuch mit Google Maps vor einer Tür standen, auf der „private“ draufstand und der Weg nicht weiterging, sind wir gegen 9 Uhr endlich beim richtigen Eingang angekommen. Dort zahlten wir, für uns beide 7,48€ Eintritt. Wie es für einen Aussichtspunkt üblich ist, mussten wir einen Berg mit vielen Treppen hoch. Oben hatte man trotz des grauen Wetters eine wunderschöne Aussicht über die bergige Landschaft und die Felder im Tam Coc-Tal. Auf dem Aussichtspunkt selbst steht eine riesige Drachenstatue, zu der man hinkommt, indem man ein paar Felsen hochklettert.

Zurück im Homestay, haben wir unseren Roller abgegeben und ausgecheckt. Da wir noch einige Stunden Zeit hatten, bis der Bus fuhr, sind wir in ein in Café gegangen und haben die Zeit genutzt, um bei einem Coconut-Coffee am Blog und den Instagram-Videos zu arbeiten. Ich hatte fast schon ein schlechtes Gewissen, weil wir über 4 Stunden in dem Café saßen und insgesamt nur 3 Getränke hatten. Aber als ich bezahlen wollte, bedankte sich die Familie und gab uns sogar noch 2 Flaschen Wasser als Dankeschön und fragte, wo es für uns als nächstes hingeht. Wir erzählten ihnen das es für uns mit dem Nachtbus nach Da Nang geht. Die Fahrt sollte ungefähr 12 1/2 Stunden dauern.